Gesundheitsversorgung wohnungsloser Menschen

Zu den Personen:

Dörthe Schmerkotte ist Fachärztin für Innere Medizin und ist beim Gesundheitsamt Köln angestellt. Dort arbeitet sie in der Sprechstunde für drogen- und alkoholabhängige Menschen.

Kai-Gerrit Venske ist Fachreferent für die Versorgung von wohnungslosen Menschen bei dem Caritasverband für das Erzbistum Berlin e.V.

 

Gesundheitsversorgung wohnungsloser Menschen
- mit Dörthe Schmerkotte und Kai-Gerrit Venske

Obdachlosigkeit macht krank. Drogen, Depressionen und Dauerkälte – wer nicht vorher schon krank war, der wird es beim Leben auf der Straße.

Mehrere hunderttausend Menschen in Deutschland haben keinen oder nur beschränkten Zugang zu einer Gesundheitsversorgung – darunter wohnungslose und obdachlose Menschen. Das bedeutet, dass sie nur ärztliche Hilfe erhalten können, wenn ihr Leben unmittelbar bedroht ist. Doch wohnungslose Menschen leiden häufig an Hauterkrankungen, psychischen Krankheiten oder Suchterkrankungen, die alle nicht adäquat behandelt werden können. In Großstädten wie Berlin oder Köln hat sich daher ein Untergrundnetzwerk aus Anlaufstellen für Patient:innen ohne Krankenversicherung und/oder Wohnsitz gebildet. In unserer Podcastfolge sprechen wir mit Herrn Venske, Fachreferent bei der Caritas und Frau Schmerkotte, Ärztin für Innere Medizin beim Gesundheitsamt Köln, bei dem Wohnungslose und Drogenabhängige kostenlos eine Grundversorgung erhalten können. Wir wollen klären, wie viele Menschen in Deutschland wohnungs- und obdachlos sind und woran das liegt, wie ihre medizinische Versorgung ganz konkret abläuft und wie es rechtlich aussieht: auf welche Leistungen hat denn nun wirklich jeder Mensch in Deutschland, auch ohne Krankenversicherung, Anspruch?

 

Quellen:

Zahlen und Prognosen zur Wohnungslosigkeit:
www.bagw.de/

Gesundheitsbericht des Runden Tisches Berlin zur medizinischen und zahnmedizinischen Versorgung wohnungsloser Menschen:
www.obdachlosigkeit-macht-krank.de
darin: Behandlungszahlen, Staatsangehörigkeit der PatientInnen, häufige Krankheiten, soziodemografische Angaben, Rolle des Ehrenamtes, Praxiserfahrungen. Alle Angaben Berlin, 2016.

Zahlen: Menschen ohne Krankenversicherung:
www.destatis.de

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