Dauerstress statt Ruhepuls - wie krank macht das System uns Ärzt*innen, Florentine Kleemann?
Ärzt*innenmangel, Überstunden und fehlende Unterstützung – viele Mediziner*innen kämpfen mit belastenden Arbeitsbedingungen. Doch wie können wir das ändern? Und welche Maßnahmen helfen wirklich? Im Podcast „heilewelt“ spricht Pia Schüler mit Florentine Kleemann über Lösungen für eine nachhaltigere Medizin, bessere Karrierechancen und ihren Einsatz für faire Arbeitsbedingungen.
Pia: Hey wir produzieren jetzt seit etwas mehr als einem Jahr für euch monatlich Heilewelt Folgen im neuen Format. Das ganze machen wir für dich und deswegen würde es uns wahnsinnig helfen zu wissen, wie du das ganze iegentlich findest und wer du eigentlich so bist. Wir haben deswegen eine kleine Umfrage entworfen und du würdest uns mega weiterhelfen unser Format noch ein kleines bisschen besser zu machen, wenn du uns deine Meinung kurz da lässt. Den Link dazu findet ihr in den Shownotes und jetzt gehts los mir der Folge!
(Intromusik im Hintergrund)
Pia: Hi, willkommen zu einer neuen Folge von Heilewelt, dem Podcast über positive Zukunftsvisionen in der Medizin. Ich bin Pia, Ärztin und spreche hier mit den Menschen, die die Medizin nicht nur verbessern möchten, sondern es bereits tun. In unseren Gesprächen tauchen wir in die Welt medizinischer Vorreiter:innen ein und hören für welche Visionen sie brennen. Stellt euch zum Beispiel eine Welt vor, in der Ärzt:innen und Medizinstudierende nicht nur über ihre eigenen beruflichen Bedürfnisse sprechen, sondern aktiv mitentscheiden können, wie ihre Arbeitsbedingungen gestaltet werden, von flexibleren Arbeitszeiten bis hin zu einem besseren Mentoring-System. Eine Welt, in der wir keinen Ärzt:innenmangel mehr haben, weil die Ärzt:innen ihren Job nicht mehr kaputt gehen und ihn deswegen irgendwann verlassen oder das Medizinstudium spannend inklusiv und progressiv gestaltet ist und damit weitere Leute anlockt, in diesen Beruf zu gehen. An dieser heileren Welt arbeitet Florentine Kleemann, die ich heute zu Gast habe.
Florentine ist Ärztin in der Herzchirurgie an der Charité, stellvertretende Abgeordnete der Berliner Ärztekammer, Beirätin im Jungen Forum und eine führende Stimme für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen im medizinischen Bereich. Mit ihrem Podcast ‚Ruhepuls‘ erreicht sie Medizinstudierende und Ärzt:innen in Weiterbildung, liefert praktische Tipps und spricht über den Umgang mit stressigen Alltagssituationen in der Medizin. Außerdem ist sie als Influencerin bekannt unter @fleurbardot, die über wichtige medizinische Themen aufklärt und ihre Follower:innen ungeschönt an ihrem Arbeitsalltag teilhaben lässt. Florentine erhielt für ihre Arbeit 2021 den ‚Digital Female Leader Award‘ und wurde von FOCUS zu den Top 100 Frauen Deutschlands gezählt. Wir haben in unserem Podcast ja schon über die verschiedensten Lösungen und Visionen für unser Gesundheitssystem gesprochen, aber ich denke die Power, diese vielen Lösungen umzusetzen, haben Gesundheitsarbeiter:innen eben nur, wenn es ihnen in ihrem Job auch selbst gut geht. Ich habe mich deswegen sehr darauf gefreut, von Florentine zu hören, wie sie die Arbeitsbedingungen von Ärzt:innen verbessern will und welche Erfolgserlebnisse sie vielleicht schon eingefahren hat.
Die Folge ist sehr viel persönlicher geworden als vielleicht viele andere davor. Es geht auch ums Scheitern und obwohl ich Florentine jetzt das erste Mal gesprochen habe, hatte ich in dem Gespräch schnell ein sehr vertrautes Gefühl und bin ganz inspiriert davon, wie viel Power sie hat, auf ganz verschiedenen Wegen die Medizin von innen heraus besser zu machen. Sinnbildlich dafür war, dass wir die Folge ziemlich spontan aufgenommen haben, als Florentine hochschwanger war, damit wir das noch kurz vor ihrem errechneten Geburtstermin wirklich schaffen konnten.
Hi Florentine, richtig schön, dass du heute da bist, dass es so kurzfristig noch geklappt hat. Für alle Hörer:innen, die uns ja beide jetzt nicht gerade sehen, kann ich einmal kurz sagen, dass du hier relativ hochschwanger vor mir sitzt und deswegen freue ich mich sehr, dass du Zeit für diese Aufnahme noch gefunden hast. Herzlich willkommen bei Heilewelt, schön, dass du da bist.
Florentine: Vielen, vielen Dank, Pia, also gar kein Problem (lacht), ich habe ja ein bisschen Zeit und noch geht das tatsächlich relativ gut.
Pia: Perfekt. Als kleiner Einstieg vielleicht, wie war dein Tag bisher, wie startest du heute in unser Gespräch, wie geht es dir so?
Florentine: Mein Tag war eigentlich relativ entspannt, heute ist in Berlin Regen und ich habe eigentlich gedacht, dass ich spazieren gehe, aber das habe ich irgendwie ein bisschen gelassen, weil ich das Gefühl habe, schon Senkwehen zu bekommen und dachte mir so -machen wir heute lieber ein bisschen ruhiger, man muss ja nichts überstürzen.
Pia: Ja, auf jeden Fall. Vielleicht kannst du einmal zu Beginn sagen, damit wir alle mitnehmen, wo du vielleicht zuletzt gearbeitet hast, was da so deine Rolle war, bevor wir so ein bisschen rein tauchen in das, was es da alles zu besprechen gibt.
Wie Arbeitsüberlastung die Patient:innenversorgung betrifft
Florentine: Ja, gerne. Ich bin Ärztin in Weiterbildung und das in der Herzchirurgie in Berlin an der Charité, bin aber aktuell, wie man jetzt vielleicht mitbekommen hat, nicht arbeiten, sondern im Beschäftigungsverbot und genau das ist jetzt auch meine allererste Stelle, bei der ich angefangen habe.
Pia: Ja, du hast heute einen Post gemacht, wo du gefragt wurdest, ob du das Arbeiten vermisst und deine sehr klare Antwort darauf war ‚Nein‘ und du hast geschrieben, unter den Bedingungen ist das einfach fernab von dem, was ich als Ärztin machen möchte und die Qualität an Patient:innen ist das Erste, was leidet, von der Psyche der Arbeitenden mal ganz abgesehen. Was meinst du damit genau, warum siehst du das so, was ist das Problem als Ärztin aktuell bezogen auf den Arbeitsalltag?
Florentine: Also initial ist das entstanden aus diesem Posting von Quarks, die so ein bisschen gezeigt haben, wie viel Arme eigentlich eine Ärztin, eine Arztin heutzutage braucht, wie man sich zerreißt zwischen dem, was man sich mal vorgestellt hat, was man als Ärztin irgendwie mal später machen wird, also viel an Patienten sein, Patientengeschichten kennenlernen, Medikamente einteilen, Krankheiten lindern oder heilen, je nachdem und dass dann doch irgendwie die Realität eher so aussieht, dass man extrem viel telefoniert oder wahlweise sehr, sehr viel am Computer sitzt und irgendwelche Briefe abtippt, die aufgrund von Zeitmangel nicht immer der Qualität entsprechen, die man gerne hätte, dann kennt man das wahrscheinlich aus dem System Medizin einfach auch, dass das Sachen sind, die hinten runterfallen und dann auch irgendwie rückwärts auch wieder auf einen zukommen, also schlechter Arztbrief, dann kommt die Resonanz vom Hausarzt, von der Hausärztin, warum so schlechte Briefe geschrieben werden, da kriegt man vom Oberarzt irgendwie was gesagt, das hat jetzt nicht unbedingt nur mit mir persönlich zu tun, sondern einfach auch das, was ich von Freund:innen mit bekomme, die ungefähr auf dem ähnlichen Stand sind, vielleicht ein, zwei Weiterbildungsjahre weiter, aber ich kenne viele in verschiedenen Stadien, die alle sagen, dass die Arbeit im Krankenhaus einerseits körperlich sehr zehrend ist - so von der Arbeitsbelastung her, also wer 40 Stunden macht, weiß von vornherein, dass er 50 macht letztendlich, wer in Teilzeit geht und 50 Prozent machen möchte, der kriegt es halt einfach nur Stunden oben drauf, so dass man wieder bei 90 Prozent landet und das sind einfach so Sachen, klar kann man sagen am Anfang, man gibt sich da so eine gewisse Karenzzeit, sagt so das erste halbe Jahr, wenn man frisch von der Uni kommt, das ist einfach auch hart, das muss man so sagen.
Die Lernkurve ist extrem hoch, was ich positiv finde, um mal nicht nur schlechte Sachen zu sagen, auch gute (lacht). Die Lernkurve ist extrem hoch, man denkt so nach dem PJ, oh Gott, wie soll ich das schaffen und es geht tatsächlich, aber was leidet, sind so Sachen wie die Weiterbildung, gute Anleitung und so und das will ich gar nicht mal den Kolleg:innen irgendwie in Anführungsstrichen „in die Schuhe schieben“, sondern das ist ein Problem des Systems, ist einfach keine Zeit da, zu viele Patienten, zu wenig Ärzt:innen und ja das muss man irgendwie händeln und da versucht man sich dann halb ein Bein auszureißen, so wie das auf diesem Posting auch ist oder so aussieht - und ja das war so ein bisschen die Intention dahinter.
Pia: Ja, ich würde auch auf jeden Fall sagen, damit bist du nicht alleine, ich kriege das, also ich arbeite ja auch selbst als Ärztin, würde das auf jeden Fall unterschreiben, kriege das von ganz vielen Freunden und Freundinnen genauso mit.
Hast du mal ein Beispiel, wie Arbeitsbelastung wirklich aussieht im Krankenhaus, weil man hört das ja schon auch, wenn du als Medizinerin arbeitest, dann hast du auf jeden Fall einen sehr, ja Fulltime-Job häufig, als auch einen Job, in dem man wenig erreichbar ist für noch andere Dinge, also beispielsweise da hat jetzt eigentlich keiner mal zwischendrin sein Handy an, so kenne ich das, und telefoniert noch für irgendwelche Privatgespräche oder sowas -sondern es ist wirklich, wenn du im Krankenhaus bist, bist du im Krankenhaus und auch nur da. Hast du mal ein Beispiel, wie so Arbeitsbelastung konkret aussieht oder warum man das auch merkt?
Florentine: Ich finde das bildlichste Beispiel, was auch viele verstehen, die fernab von der Medizinerwelt sind, ist das eines Chirurgen oder einer Chirurgin, die 48 Stunden durcharbeiten, das ist natürlich nie geplant gewesen, 24 Stunden war geplant, dann fällt jemand aus, wird krank und soll 48 Stunden weiterarbeiten. Und wenn man sich dann vorstellt, dass die Person diejenige ist, die einen selber dann operiert, also wo man wirklich in so einer Situation ist, in der man ausgeliefert ist, in einer gewissen Art und Weise, man demjenigen oder derjenigen auch vertraut und wo mir niemand sagen kann, dass man die gleiche Qualität leisten kann, als wenn man jetzt ausgeschlafen ist oder die acht Stunden Schicht hatte oder so im Vergleich. Das funktioniert nicht, das geht einfach nicht. Und für alle, die das Arzt-Sein, das Ärztin-Sein kennen, für die ist es, glaube ich, auch das Beispiel einfach so, man kommt zur Arbeit, wenn es dunkel ist, am ehesten im Winter, man geht, wenn es dunkel ist, man hat immer im Hinterkopf, egal ob man arbeitet oder nicht, ich müsste eigentlich noch irgendwie ein Paper schreiben für irgendeinen Wissenschaftlichen - weil der Chef will, dass ich unbedingt publiziere - ohne Publizieren komme ich nicht in eine OP und so - Das ist alles so Druck, der entsteht. Und dann versucht man irgendwie, seine Patienten zu visitieren so während der Arbeitszeit, weiß aber, dass noch hinten ein ganzer Rattenschwanz hinvorankommt, versucht so ein bisschen, sich herumzuschlängeln über die Leute, die Essen verteilen, die Krankenpflege, die natürlich auch die Wundversorgung machen müssen und so, die Physiotherapie, die Röntgenassistent:innen und wer nicht alles vorbeikommt und noch irgendwas von Patienten will. Man schlängelt sich da durch und macht Visite. Wenn man das dann alles geschafft hat, dann kommt die Oberarzt-Visite und am Ende des Tages klingeln einem die Ohren, man weiß gar nicht mehr, was habe ich denn eigentlich überhaupt alles gemacht. Und dann ist dieser Moment, man liegt im Bett zu Hause, ist total fertig, hat es weder geschafft, Freunde zu sehen, noch irgendjemanden anzurufen, weil man einfach gar keine Lust mehr hat, mit jemandem zu reden.
Und man ist kurz vorm Einschlafen und denkt so, ach, hab ich da dran gedacht? Und man dann anfängt, abends im Bett noch zu überlegen, rufe ich jetzt nochmal auf Arbeit wirklich an, um zu fragen, ob ich das gemacht habe? Und dann geht es los. Dann gibt es ja so WhatsApp-Gruppen, wo man dann irgendwie noch Kolleg:innen schreiben kann, so, „Du, habe ich das und das vergessen?“ Und dann, „Nee, alles gut“. Also das Ausmaß nimmt es dann an und das geht dann natürlich weiter über.
Schlaflosigkeit und was denn alles noch dazukommt. Und ich habe so ein bisschen das Gefühl, dass wenn man in dieser Mühle ist, bekommt man das gar nicht so extrem mit. Also man merkt schon, weil man halt weniger Zeit hat für Familie und Freunde und so oder Hobbys oder sonst irgendwas, einfach mal essen gehen.
Aber jetzt durch mein Beschäftigungsverbot merke ich das irgendwie nochmal um ein Vielfaches mehr, was ich an Lebensqualität auch gegeben habe. Und wie viel besser es mir geht, wie viel Zeit ich auf einmal für Freunde habe. Und das ist ja irgendwie schade.
Pia: Ja, was du beschreibst, habe ich auf jeden Fall gerade auch im ersten Jahr extrem gehabt. Also ich bin nachts manchmal um drei Uhr wach geworden, also mitten im Tiefschlaf und bin aufgeschreckt und wusste, „Fuck, hätte ich die Patientin nicht noch irgendwie das und das fragen müssen? Hätte ich nicht noch da Blut abnehmen müssen und auf dies und jenes testen?“ Oder sowas, dass das wirklich tief in einem drin steckt und dass das vielleicht auch neben dieser Arbeitsbelastung, was einfach die Zeit angeht, halt doch nochmal der große Unterschied ist im Gesundheitskontext, sei es als Ärztin oder genauso auch als Pflegepersonal, dass die Verantwortung und damit eben auch diese Gewissenhaftigkeit irgendwie extrem groß ist. Und diesen Druck nimmt man halt wirklich auch mit nach Hause.
Natürlich ist man angestellt und geht eigentlich dann nach Hause, nimmt nicht irgendwie noch E-Mails mit nach Hause oder solche Sachen, ist an sich nicht mehr erreichbar, im besten Falle. Aber auf jeden Fall hat man diese ganzen Sachen im Kopf noch total. Und ja, das finde ich auch auf jeden Fall sehr krass.
Würdest du sagen, die Mediziner von heute oder Mediziner:innen sind nicht mehr belastbar, wenn man das so hört? Könnte man ja denken, naja - oder kriegt man ja auch häufig gesagt, also ich habe das auf jeden Fall schon häufiger gesagt bekommen „Ja, früher haben wir 36-Stunden-Dienste gemacht“ etc. Also wir waren noch ärmer dran.
Was denkst du dazu?
Florentine: Also wer das sagt, hat, finde ich, keine Ahnung vom Gesundheitswesen. Der guckt nicht in die Vergangenheit. Wenn wir mal vergleichen vor 30, 40, 50 Jahren, wie die Belastungen auf allen als Arzt und Ärztin waren, dann ist das einfach anders. Und das können auch alle widerspiegeln, die schon jahrelang in dem Beruf sind. Die wissen ganz genau, was damals geleistet wurde. Die Patientenfälle werden auch viel komplexer und schwieriger. Einfach aufgrund dessen, weil sich unsere Medizin glücklicherweise durch Forschung weiterentwickelt und wir viel, viel mehr machen können. Bis an eine Grenze, wo man schon überlegen muss, sollte man das jetzt noch machen? Aber das macht es natürlich auch wesentlich komplexer. Komplexe Patienten sind länger da, sind schwieriger zum Einlesen. Also du kennst das wahrscheinlich auch, wenn man eine Station übergeben bekommt und man ist neu wieder, kommt aus dem Urlaub oder was weiß ich und kennt irgendwie keinen einzigen Patienten. Das dauert erstmal ewig, bis man sich in alle Patientengeschichten eingelesen hat und diese Komplexität an Erkrankungen auch erfasst hat, um jedem auch gerecht zu werden. Und dann kommt es auch noch dazu, dass es einfach viel, viel, viel mehr Patientengut ist.
Also auch durch die Krankenhausreform kommt, glaube ich, einiges auf uns zu. Es werden viele kleine Häuser schließen und die großen Häuser müssen dann diese Patienten mit diesen Abteilungen irgendwie auch noch zusätzlich abdecken, die eigentlich schon auch vom Oberrand bis zum Unterrand voll sind. Und jeder, der versucht, einen Facharzttermin zu machen oder einen Fachärzt:innen-Termin, der weiß, wie kompliziert es ist, überhaupt irgendwo ranzukommen. Jeder, der einen OP-Termin braucht, weiß, wie schwierig es ist, an einen OP-Termin ranzukommen. Und es ist nicht, weil man sich die Däumchen dreht, sondern weil wir von oben bis unten voll mit Patienten sind. Und das ist natürlich früher anders gewesen. Das ist einfach so.
Pia: Ja, jetzt könnte man ja denken, logisch überlegt, wenn wir wissen, wir haben einen Mangel an Leuten, die überhaupt noch unsere Patient:innen versorgen können, wäre es sinnvoll, die Leute auch zu halten, die diesen Job machen wollen, beziehungsweise mehr Leute dafür zu begeistern, in diesen Job zu gehen. Das schafft man meistens ja nicht mit irgendwelchen Horrorszenarien.
Was denkst du, in welche Richtung gehen wir da und wie könnten wir das verbessern? Was sind strukturelle Dinge, wo du ganz klar sagst, das muss sich einfach ändern? So geht das nicht und sonst rennen wir viel weiter in diese Abwärtsspirale hinein.
Arbeitsbedingungen revolutionieren? Politische Maßnahmen und strukturelle Veränderungen im Gesundheitswesen
Florentine: Es wird schwierig, diese Abwärtsspirale aufzuhalten, bin ich ganz ehrlich. Weil selbst wenn wir jetzt den Schlüssel an Studienanfängern erweitern, sagen wir, in Deutschland machen wir tausend mehr Studienplätze für Medizin, dann dauert das ja mindestens zwölf Jahre, bis diese, die jetzt anfangen würden, wenn wir das heute machen würden, fertig sind und voll einsatzfähig als Fachärzt:innen. Das funktioniert ja nicht, das ist unmöglich. Jeder weiß, dass die Babyboomer so spätestens in fünf, sechs Jahren in Rente gehen. Da wird ein riesengroßes Loch klaffen mit Ärzt:innen, die einfach fehlen.
Wir werden nicht drumherum kommen, auch wenn es manche nicht hören wollen. Aber ich finde es auch nicht verkehrt, dass wir viele Ärzt:innen aus dem Ausland holen müssen, um diese Lücken zu füllen. Und was du gesagt hast, ist auf jeden Fall richtig. Die Leute, die wir haben, müssen wir pflegen. In anderen Bereichen, im Management oder so sagt man ‚New Work‘. Von mir aus kann man das auch New Work in der Medizin nennen.
Einfach zu überlegen, was kann ich strukturell verbessern, um meine Mitarbeiter:innen zufrieden zu machen. Es werden auch viel, viel mehr Frauen kommen. Das heißt, so etwas wie Betreuung von Kindern, dass man flexible Arbeitszeiten gestaltet, dass man Remote Work anbieten kann.
Da fassen sich alle den Kopf und sagen, „Remote Work für Ärzt:innen“? Ja klar das funktioniert auch. Wunderbar. Man sagt, du hast einen Tag oder zwei Tage in der Woche, je nachdem, um nur Arztbriefe zu schreiben. Das wäre doch wunderbar. Warum muss ich dafür im Krankenhaus sein? Digitalisierung, juhu. Dann kommt die Akte digital zu dir nach Hause. Das machen schon ganz viele andere. Und du hast einen Tag zu Hause. Du hast die Möglichkeit, dein Kind zu versorgen, es abzuholen und in den Kindergarten zu bringen.
Aber ich habe das Gefühl, dass das in der Medizin noch nicht so angekommen ist und dass der Knall noch nicht so groß ist,der Druck -dass man da handelt.
Pia: So ein bisschen die Frage, wie groß muss der Knall noch werden? Ich habe auch das Gefühl, das ganze Thema gibt es ja schon länger. Wenn ich mit Leuten spreche, die einfach ältere Ärzt:innen sind, die sagen häufig, „Das wird sich nicht ändern. Das war schon immer so“. Du hast ja jetzt auch gerade ein nicht ganz optimistisches Bild für die Zukunft gezeichnet. Wieso würdest du denn sagen, ändert sich so wenig? Weil eigentlich können wir es uns ja nicht mehr leisten. Und gleichzeitig gibt es beispielsweise skandinavische Länder. Ich sehe das manchmal auch auf Instagram. Und dann sieht man den Arbeitsalltag oder die Arbeitsrealität von Leuten in skandinavischen Ländern, von Ärzt:innen, die wirklich einfach so was haben wie eine Mittagspause oder wirklich extrem geregelte Arbeitszeiten.
Und die wissen, ich kann um 16 Uhr mein Kind abholen, weil dann ist halt hier Schluss. Oder wie du gesagt hast, wenn ich eine Teilzeitstelle habe und eigentlich vereinbart ist, dass ich um 14 Uhr nach Hause gehe, um bestimmte Dinge zu machen, so ist es ja auch in meinem Vertrag nicht ohne Grund, wird das auch eingehalten. Und nicht - am Ende arbeitet man dann doch bis 17 Uhr, weil irgendwelche Sachen müssen halt noch erledigt werden.
Was denkst du, wieso ändert sich da so wenig?
Florentine: Es ist vielfältig. Man braucht natürlich eine starke Stimme, die für einen eintritt. Wer das jetzt ist, ist natürlich schwierig zu sagen, aber sowohl Politiker:innen, die das Problem erkennen, als auch Chefärzt:innen, die sagen, so geht es nicht weiter.
Wir müssen wirklich aktiv was machen, auch mit der Politik sich auseinandersetzen, um im ganzen Krankenhausstrukturwesen was zu verändern. Und ja, was muss sich ändern? Das ist immer schwierig zu sagen, weil letztendlich ist der Schlüssel Personal. Das ist das, was wir nicht haben. Das ist das teuerste Gut, Personal. Und wenn wir das mit Skandinavien vergleichen, ist es immer schwierig. Natürlich läuft in Skandinavien manches besser als in Deutschland. Wir haben schon ein gutes Gesundheitswesen. Das heißt aber nicht, dass wir gute Arbeitsbedingungen haben. Und in Skandinavien ist es auch ein bisschen anders -da war ich auf dem Bundesärztetag. Da wurde erzählt, dass Menschen in Skandinavien so drei bis viermal jährlich zum Arzt gehen, um das mal zu verbildlichen. In Deutschland ist es sieben bis achtmal.
Durch die freie Arztwahl haben wir natürlich die Möglichkeit, überall hinzugehen. In Skandinavien ist es so, du musst erst zum Hausarzt, zur Hausärztin, um überhaupt zu einem Facharzt zu kommen. Der Weg geht nicht daran vorbei.
Egal, ob du einen Gynäkologie-Termin oder einen Urologie-Termin hast, den du regelmäßig hast, musst du erst zum Hausarzt kommen. Das ist einfach auch ein anderes System. Wir haben weniger Menschen in einem größeren Ballungsgebiet.
Das kann man nicht wirklich miteinander vergleichen. Wir machen schon vieles richtig. Aber das würde, glaube ich, als Blaupause bei uns nicht funktionieren.
Pia: Ich habe das Gefühl, eine Sache, wie du jetzt auch gesagt hast, ist zu sagen, „Die Politik müsste das auch erkennen oder die Gesellschaft müsste das vielleicht krasser verankern, dass wir das bekämpfen müssen“. Gewisse Dinge sind ja, glaube ich, auch gesellschaftlich schon ziemlich angekommen, wie beispielsweise der Mangel auf dem Land an Hausärzt:innen, der in Zukunft sicher noch drastischer wird, als auch sicher, was Fachärzt:innen allgemein in eher strukturschwachen Regionen angeht. Ich habe auch immer wieder Schlagzeilen gesehen, die es wirklich schon seit x Jahren gibt. Jetzt gerade ganz frisch von der Süddeutschen, die getitelt hatte, ‚Wie ein krankes System Ärzte verschleißt‘. 24-Stunden-Dienste, Druck und Fehler im Krankenhaus. Immer mehr Ärztinnen und Ärzte geben ihren Beruf auf.
Aber nichtsdestotrotz findet man auch frühere Schlagzeilen, die ganz, ganz ähnlich klingen. Und deswegen, wir sollten uns ja was überlegen dafür. Du machst ja jetzt verschiedene Dinge in, ja größtenteils, wenn ich das sagen würde, deiner Freizeit oder zumindest in Dingen, für die du jetzt am Anfang vor allem deine Freizeit investiert hast, wo du teilhaben lässt an deinem Alltag, sei es jetzt im Studium oder später auch in der Weiterbildungszeit.
Du bist Podcasterin für Ruhepuls, wo du mit verschiedenen Ärzt:innen über ihre Erfahrungen sprichst, über verschiedene Themengebiete, was vielleicht anderen Leuten dann wieder helfen kann, diesen Einblick bekommen zu haben. Auf deinem Instagram-Kanal lässt du eben deine Follower:innen teilhaben, kritisierst aber auch ziemlich offen. Also du hast zum Beispiel einmal gesagt, und ich liebe diese Rubrik, die gibt es ja auch in verschiedenen ganz anderen Fachbereichen, die hat ja auch nichts mit Medizin zu tun, aber dieses „Überlegen-Sie-sich-das-noch-mal-mit-der- Chirurgie-Herr-Kollege“, also das Umdrehen von diesen weiblich, männlich gelesenen Dingen.
Als auch, dass du jetzt dich berufspolitisch organisierst und stellvertretender Abgeordnete der Ärztekammer Berlin bist oder vom Marburger Bund, das ist letztendlich eine politische Ärztevertretung. Wieso hast du das Gefühl, ist das wichtig oder wieso denkst du, ist das ein Weg, das Ganze anzustoßen und zu verbessern?
Florentine: Für mich war es schon immer wichtig, nicht nur einfach darüber zu reden, was schlecht ist, sondern auch aktiv Teil dessen zu sein, was zu verändern. Und das jetzt am Anfang, ich habe jetzt frisch damit angefangen, noch nicht so extrem, dass ich sage „Ich verändere jetzt hier dieses und jenes“, aber ich bin Teil der Diskussion und ich finde es auch wichtig, dass gerade Ärzt:innen in Weiterbildung genau in diesen Gremien sind und sitzen, weil da teilweise halt doch eher die älteren Kollegen und Kolleg:innen sind, die halt viel Freizeit haben und die schon in Rente sind. Ich meine, die bringen auch viel Lebenserfahrung mit, aber ich glaube, so was Weiterbildung angeht und was die Probleme dahinter sind, braucht es halt auch junge Leute, die genau da drin stecken und die genau wissen, wo der Zahn so ein bisschen zieht und wo man was machen kann, wo man was verändern könnte, die auch mit neuen und frischen Ideen kommen. Und deswegen hat mich das schon immer interessiert, da mitzumachen und einzusteigen und das hat sich irgendwie so ergeben. Und ich finde es halt einfach, wie gesagt, wichtig, nicht nur sich zu beschweren, was irgendwie schief läuft, sondern auch irgendwie aktiv Teil dessen zu sein, was zu verändern. Und wir haben in Berlin wirklich großes, großes, großes Glück. Das sage ich nicht nur manchmal und es ist auch kein Fishing for Compliments oder Schreiberei, aber unser Ärztepräsident Peter Wobbert ist echt wirklich ein Mensch, der ist unglaublich nahbar.
Wir können den immer per WhatsApp schreiben, wenn uns was auffällt oder irgendwas komisch vorkommt und so. Das kommt gleich direkt an höchste Stelle, der sich das auch wirklich zu Herzen nimmt und Sachen liest und reflektiert. Das gibt mir einfach so ein Zeichen dafür, dass wir auch was verändern können.
Wir müssen uns nicht unserem Schicksal hingeben. Und der Arztberuf ist ja das Schöne, das ist ein freier Beruf. Wir können ihn selber gestalten als Kollegium und das möchte ich halt auch aktiv mit angehen.
Pia: Ja, ich finde das super schön. Mir geht es ja relativ ähnlich. Ich habe immer das Gefühl, man kriegt doch im Gesundheitswesen auch viel Frust, von wegen es ändert sich eh nichts, bringt doch alles nichts. Deswegen habe ich mich auch sehr jetzt auf das Gespräch mit dir gefreut, weil ich das Gefühl habe, du bist so umtriebig in vielen Dingen und bringst da so frischen Wind rein. Kannst du uns einmal mitnehmen, an was du berufspolitisch ganz konkret arbeitest, was da vielleicht Ziele sind, die du ganz konkret im Blick hast und die du da verändern willst?
Wahlbeteiligung und Diversität: Berufspolitik im Gesundheitswesen neu denken
Florentine: Also ich nehme jetzt hauptsächlich teil an diesen Hauptversammlungen am Bundesärztetag und ich habe 2023 im September angefangen zu arbeiten. Da habe ich auch angefangen mit der berufspolitischen Arbeit. Das Erste, was mir wichtig war, dass alle wählen gehen, dass alle Ärzt:innen tatsächlich die Ärztekammer und die Ärztekammervertreter wählen gehen. Das ist wirklich nicht kompliziert. Es geht inzwischen online mit QR-Code. Jeder kriegt den Brief nach Hause. Ich verstehe nicht, warum man dann nur eine Wahlbeteiligung von 38 - 40 Prozent irgendwie schafft. Das ist echt bitter.
Und das war so das Allererste, was mir wichtig war, überhaupt seine Stimme zu nutzen für eine gute Sache, um halt auch einfach so die Interessenvertretung darzustellen von einem großen Schwung von Ärzten. Es ist auch sehr auffällig, dass viele junge Ärzt:innen nicht wählen. Das ist aber, glaube ich, mehr ein Punkt der Aufklärung, dass da Aufklärung fehlt.
Und dass man da nicht Social Media benutzt, um mit Social Media vielleicht ein paar zu erreichen, die dann wieder andere erreichen. Im Prinzip im positiven Sinne. Und jetzt im Verlauf, in der Ärztekammer bin ich im ‚Weiterbildungsausschuss 3 für Chirurgie‘. Ich glaube es nicht nur, ich bin die Jüngste da drin. Es ist einfach auch erfrischend, einerseits zu sehen, wie Weiterbildung gestaltet wird. Wir überlegen uns den Weiterbildungskatalog, das E-Logbuch. Sind die Strukturen da drin wirklich noch aktuell? Ist das gut so? Man kann Kritik anbringen. Aber weit hinausgehend auch zu, wen lassen wir die Prüfung zu? Wer wird als Weiterbilder auch zugelassen? Was geht nicht? Machen Begehungen von Krankenhäusern, um zu gucken, können die das auch wirklich erfüllen, was die uns erzählen der Ärztekammer? Wird da wirklich die Weiterbildung so strukturiert, wie es ist? Und da bringt jeder wirklich sein Wissen mit. Jeder aus jedem Krankenhaus ist da und kann dann einfach mitteilen, so ist das da nicht. Das kann nicht sein. Solche Operationen gibt es da gar nicht.
Das ist echt spannend zu sehen. Und im Marburger Bund ist man wirklich sehr, sehr frei, was die Themenwahl angeht. Mir ist auch sowas wie Diversität unglaublich wichtig.
Ich finde, das ist auch noch super unterrepräsentiert in unserem medizinischen Alltag. Diversität und Offenheit für Migrationen, für Ärzt:innen aus anderen Ländern, Anerkennung von Ärzt:innen aus anderen Ländern. Dass man das beschleunigt, vereinfacht auch alles.
Das wird uns in Zukunft auch unglaublich viel helfen. Und so bauen sich jeden Tag so Themen auf, die man wichtig findet. Aber es ist, glaube ich, so, dass es mir am wichtigsten ist.
Pia: Ich glaube schon auch, das klang hier jetzt schon ein paar Mal durch, dass vielleicht auch ein paar alte Zöpfe irgendwann einfach abgeschnitten gehören bzw. mehr neue Leute reinkommen. Eine andere Sache ist ja das ‚Junge Forum‘. Vielleicht kannst du einmal dazu was sagen, was es damit auf sich hat, gerade für Leute, die eben nicht im Gesundheitsbereich arbeiten oder sich da so auskennen, was das ist bzw. warum das vielleicht auch Mut macht, dass ein paar Dinge besser werden.
Interessensvertretung ganz konkret
Florentine: Das Junge Forum ist die Interessensvertretung, in meinem Fall jetzt für die Herzchirurgie, das letztendlich sich darum kümmert, dass die Weiterbildung überall, also ganz Deutschland, ähnlich strukturiert ist und auf einer ähnlichen Qualität auch bleibt.
Zwei- bis dreimal im Jahr haben wir Treffen auch vor Ort, wo wir Kurse anbieten, auch für Hands-on- und Weblab-Kurse, wo man zusätzlich auch noch mal was lernen kann. Man kann sich austauschen mit den Kolleg:innen, aber unter anderem sind wir auch auf der Jahrestagung aktiv, haben da auch zusätzlichen einen eigenen Slot, wo wir unsere Themen platzieren können, die uns wichtig sind. Wir hatten mal bei einem Kongress das Thema Körpersprache, wie wir uns gegenüber in schwierigen Situationen verhalten.
Es scheint jetzt so ein bisschen low-level, aber es sind so Dinge, die halt im normalen Alltag komplett runterfallen und dann gibt es aber auch andere Sachen, Kurse und Mentoring-Gruppen, die man da mitgestalten kann. Man ist halt wirklich direkt an der Geschäftsführung der DGTHG, also der Deutschen Gesellschaft für Herz- , Thorax- und Gefäßchirurgie, und kann sich mit den austauschen, die letztendlich die Entscheider sind. Das ist so ein bisschen ein verlängerter Arm nicht - aber so ein kleiner Finger, um tatsächlich an die Leute heranzutreten, die Entscheidungen treffen, was Weiterbildung angeht, und zu sagen, so Leute, vielleicht müsste man es mal anders machen, oder das würde uns auch helfen.
Ein weiterer Aspekt vom Jungen Forum ist, dass es die Zeitschrift vom – jetzt müsste ich lügen, ich glaub Springer Verlag- gibt- das muss ich nochmal nachgucken (lacht). Auf jeden Fall (lacht) , ich habe lange Schwangerschafts-, ja, ich kann nichts dafür.
(beide lachen)
Pia: Wir schreiben sonst noch die Korrektur in die Shownotes.
Florentine: Auf jeden Fall die Fachzeitschrift für Herz-, Thorax und Gefäßchirurgie. Da haben wir eine eigene Rubrik, die heißt ‚#Leben‘, und da kann man auch Themen einsetzen, die dann wirklich an alle Herzchirurg:innen in Deutschland gehen. Das finde ich toll. So etwas zum Thema Diversität könnte man in den Kulturteil stellen. Wir haben auch so eine Idee mit dem Artikel zu Physician Assistance, das ist ja auch noch so eine Sache, die noch für viele ein rohes Ei ist oder auch mal was ganz randommäßiges, wie wenn jemand irgendwie Paragliding macht oder sonstiges.
Aber auf jeden Fall hat man dadurch auch die Möglichkeit, in solchen Fachzeitschriften tatsächlich zu publizieren, hat dann ein Paper geschrieben und die Möglichkeit damit dann auch wieder zu arbeiten.
Pia: Du hast das jetzt vielleicht gerade so ein bisschen runtergespielt, aber ich glaube, dass das extrem wichtig ist, auch diese Vernetzung und aber auch gleich diese Sichtbarkeit und das ist ja was, was du mit Social Media auch extrem viel machst, womit du ja auch, glaube ich, angefangen hast. Kannst du noch einmal kurz sagen, wie du zu Social Media dazu gekommen bist, da dein Arbeitsalltag oder das ist ja angefangen noch, als du studiert hast, zu teilen, wie das angefangen hat, wieso das inzwischen auch so wichtig ist, aber letztendlich, wie es einmal angefangen hat?
Florentine: Angefangen hat alles mit Corona, so richtig.
Pia: Eine positive Sache?
Corona als Startschuss für Social-Media-Strategien
Florentine: Ja, ich wollte einfach in Corona-Zeiten irgendwas machen. Ich hatte so das Gefühl, diesen Drang, ich muss irgendwas zurückgeben oder machen oder mich irgendwie engagieren in irgendeiner Art und Weise. Und das Einfachste, was mir in den Sinn kam, war, die ganzen Studien, die auf uns eingetrudelt sind, in eine umgangssprachliche oder verständlichere Weise zu teilen und dadurch auch Ängste zu nehmen, einfach was Impfung angeht, was überhaupt das Virus angeht, wo es herkommt, wie es entsteht und so. Und das Stück für Stück zu erklären, um Ängste abzubauen. Und ich habe das dann, nachdem Corona dann irgendwie so ein bisschen vorbei war, weiter benutzt, um einfach auch mal Berufsalltag zu zeigen. Wahrscheinlich dann auch letztendlich Ähnliches, um zu zeigen, Ängste abzubauen - nein, auch Frauen können in die Chirurgie gehen - das ist kein Problem, einfach auch so ein bisschen Mut zu machen, dass man sich traut, Mut zu machen, dass man später mit dem Studium anfängt, dass man jetzt vielleicht auch keine Sorge hat, wann man mit der Kinderwunschentscheidung startet, wann man anfängt. Da haben ja auch leider viele irgendwie negative Gedanken, wenn sie denken, ich habe gerade erst frisch angefangen, kann ja nicht gleich schwanger werden. Wo ich mir denke, das ist traurig, dass man solche Gedanken haben muss, sondern nicht frei entscheiden kann. Und dafür benutze ich jetzt eigentlich hauptsächlich meinen Kanal, um einfach irgendwie so ein bisschen Mut zu machen, stark zu sein und dass man das schaffen kann.
Pia: Ja, das würde ich auf jeden Fall auch unterschreiben. Also mir hilft das immer sehr, wenn - also ich folge dir auch - habe das auch gesehen und muss immer so ein bisschen in mich rein lächeln, wenn ich dann bestimmte Sachen sehe, wo man denkt, ja, das kennt man auch und trotzdem ist es halt eben cool, wenn jemand vorangeht, der eine gewisse, ja, eigentlich ja schon eine gewisse Follower:innenschaft hat, als auch ja, an der Charité, das ist nun mal DIE Uniklinik in Deutschland, einfach arbeitet. Also das sind ja viele Dinge, die du da irgendwie vertrittst und machst und gleichzeitig beispielsweise noch Zeit hast für deinen Podcast. Wie macht man das und wie vertritt man vielleicht da auch seine Rechte oder auch seine Dinge, für die man einstehen will, um solche Sachen unter einen Hut zu kriegen?
Florentine: Ja, es ist nicht ohne. Es ist mit Diskussionen verbunden und Kompromissen. Da will ich auch nichts beschönigen. Die Frage ist halt immer, wo schlägt das Herz? Und das merkt man relativ schnell, wenn man jetzt so, ich habe, Social Media begleitet und mich ja schon ein bisschen länger als die Arbeit mich begleitet. Und dann hat man so ein bisschen Vergleich, wie viel Zeit habe ich für das eine und wie viel Zeit für das andere. Also für Postings auf Instagram habe ich fast keine Zeit mehr. Aber das ist dann auch okay. Also ich bin ja nicht abhängig davon. Das ist das Gute.
Ich habe immer gesagt, ich will mich davon nicht abhängig machen. Was mir aber immer wichtig war, war der Podcast. Einfach, weil ich das Gefühl habe, da erreiche ich auch eine Menge Menschen. Ich kriege regelmäßig Nachrichten von Leuten, die sich bedanken für Themen, die ihnen super wichtig waren, die irgendwie auch wieder Ängste abgebaut haben, Mut gemacht haben. Welche Folge extrem gut gelaufen ist, ist die zum Berufsstart, was man da beachten muss, wie man sich bewirbt. Das sind eigentlich so Basic Skills, die man von der Uni mitbekommen sollte, die aber komplett hinten runterfallen und am Ende so, so wichtig sind, wo man hingeht, dass man keine Angst haben muss, wenn man dreimal die Stelle wechselt. Das ist total normal. Fragt mal irgendwie Fachärzt:innen oder so, wie oft die eigentlich das Fach gewechselt haben. Und da werden viele dabei sein, die irgendwie zwei- oder dreimal gewechselt haben.
Und deswegen, das war mir halt immer wichtig und so setzt man dann halt irgendwann Prioritäten. Man kann nicht alles machen. Das ist utopisch zu denken. Man könnte alles so weiter machen wie vorher. Aber man kann schon Prioritäten setzen mit Sachen, die einem weiterhin super wichtig sind.
Pia: Ich habe das Gefühl, du hast am Anfang gesagt, du bist nicht ganz so optimistisch, was jetzt die Zukunft oder die Arbeitsbedingungen angeht. Nichtsdestotrotz kriege ich, wenn ich mit dir rede, dann doch ein relativ optimistisches Zukunftsbild. Was wäre jetzt so deine Utopie für die Zukunft, wo du sagen würdest, das sehe ich in fünf Jahren kommen, das sehe ich in zehn Jahren kommen und das sehe ich vielleicht nicht kommen, aber wäre richtig cool, wenn das funktioniert.
Florentine: Ja wenn ich immer so an Zukunftsvisionen denke, dann denke ich an mein Leben zurück und merke, dass egal, was ich mir in fünf oder zehn Jahren ausgemalt habe, das niemals so gekommen ist, wie es dann letztendlich war. Meistens viel, viel besser. Das muss man sich vorhalten. Das kann natürlich auch viel, viel schlechter sein, aber ich gehe erst mal vom Positiven aus. Ich bin auch der Meinung, dass alle Ärzt:innen, die im System sind, ihren Weg finden. Ob das jetzt im Krankenhaus ist, ob das in der Niederlassung ist, ob das vielleicht bei einem Verlag ist oder bei einem Pharmaunternehmen, whatever.
Jeder wird seinen Weg finden. Ich bin der Meinung, dass man so ein bisschen Abstand davon nehmen sollte, diesen Weg zu wählen, den andere einem vorgeben. Du musst erst mal Karriere machen und du musst Forschung machen und du musst, du musst, du musst - anstatt in sich selber reinzuhören und zu wissen, ach nee, das will ich eigentlich.
Das ist eigentlich das, was mir gut tut. Es ist auch nicht schlimm, sich das dann einzugestehen. Ich kann mir das gut vorstellen, wenn man nach dem Abi ist, man hat gestrampelt, dass man diese super gute Note bekommt, um dann irgendwie in das Studium reinzukommen. Schnell, nicht erst nach Jahren. Man ist auch schick, wenn man in Regelstudienzeit bleibt. Oder es ist halt auch ein finanzielles Problem. Dann fängt man sehr, sehr schnell an zu arbeiten, weil man auch nicht erst reisen will. Man ist in so einer Mühle drin und fragt sich niemals, was will ich eigentlich.
Das ist, glaube ich, ganz wichtig für die Zukunft, da in sich reinzuhorchen und zu entscheiden, alles ist okay.
Pia: Ja, eine Sache, die ich noch von dir ganz gerne hören wollen würde, wäre ja auch das Thema, was wir schon so ein bisschen hatten, ist, dass immer mehr Frauen in der Medizin arbeiten, was eben auch dazu führen wird -also nun mal kriegen Frauen die Kinder für zumindest den Mutterschutz, als auch wahrscheinlich danach eine gewisse Elternzeit für die Stillzeit - fallen einfach Frauen in der Medizin aus.
Wie würdest du da sagen, könnten wir damit umgehen oder wie hast du das vielleicht auch erlebt?
Positive Arbeitsmodelle – mehr als nur „Mutterschutz“
Florentine: Wie da Arbeitgeber mit umgehen, das müssen natürlich die wissen, wie das Cleverste ist. Also ich bin immer für eine offene Kommunikation, dass man nicht irgendwie reflektiert bekommt, „oh nee, jetzt ist schon wieder eine schwanger“ oder sonst irgendwas. Oftmals kommt das ja nicht so vorne rum, sondern eher hinten rum, wenn man dann so Kollegen hört, sondern dass man sich für diejenige freut. Ich meine, letztendlich absehbar ist es oder auch nicht, ich will an niemanden was ranreden. Und dass man dann mit der Frau einfach offen kommuniziert, was kannst du dir vorstellen. Manche sind dafür, dass sie dann halt weiter arbeiten wollen, manche möchten ins Beschäftigungsverbot. Im Beschäftigungsverbot kann man ja wieder eine Stelle voll besetzen, was natürlich auch wieder gut ist für den Arbeitgeber. Und ich glaube, dass sich das Ganze natürlich angleicht. Es werden jetzt nicht fünf Frauen gleichzeitig schwanger, das wäre schon ein ganz komischer Zufall. Und die kommen ja auch wieder. Und je in Anführungsstrichen „leichter“ man es ihnen macht, desto lieber kommen sie auch wieder. Weil viele Ärzt:innen wollen nicht nur Mutter sein oder die meisten wollen auch gerne wieder arbeiten gehen und auch wieder Ärztin und Mutter sein.
Meine quasi angeheiratete Tante meinte mal, das war so schön. Es gab eine Kindergartenerzieherin, die hat mich immer mit Frau Doktor angeredet. Und sie hat das gar nicht als Eitelkeit angesehen, sondern sie hat sie als Ärztin gesehen und nicht nur als Mutter.
Das war für sie irgendwie so schön. Ich bin der Meinung, das wird sich angleichen. Aber dafür muss man natürlich eine offene Kommunikation pflegen und auch dafür bereit sein.
Es kommt ja auf uns zu. Wir können es ja eh nicht verhindern. Es werden einfach super viele Frauen.
Pia: Ja, in meinem PJ habe ich in der Cardio unter anderem auch ein Tertial gemacht. Und da hatte der Chefarzt gesagt, und ich fand das super, er meinte so, er stellt am liebsten Eltern ein. Und meistens sind es ja dann doch eher auch Mütter, die in Teilzeit arbeiten.
Weil die arbeiten in Teilzeit, aber die haben ihre Prioritäten klar und die sind maximal strukturiert. Wenn die hier ihren Job machen, dann läuft der Laden so ungefähr. Und da dachte ich mir auch, das müsste man irgendwie noch mal ein bisschen anders sich einfach im Kopf zurechtlegen, auf welche Qualitäten und Softskills man dann vielleicht auch zurückgreift, wenn man eben da die Arbeitsbedingungen ein bisschen ändern kann.
Florentine: Das ist eine Frage der Ansicht. Definitiv. Ich habe auch zwei Beispiele aus der Niederlassung. Der eine Kollege meinte, „Es ist ja schön, dass Sie schwanger sind“. Also jetzt nicht von mir, sondern von einer Bekannten. Und dann hatte er eine Weiterbildungsassistentin, die auch direkt wieder schwanger geworden ist. Und jetzt wird man natürlich denken, Gott, der dreht jetzt total durch. Die nächste ist schwanger und er ist schon wieder alleine. Und er hat gesagt, „Irgendwie muss ich irgendeine fruchtbare Aura haben“. Und das war das Einzige, was er gesagt hat. Er hat mir eine schöne Schwangerschaft gewünscht. Und umgekehrt gibt es halt andere Kollegen, die halt sehr extrem reagieren und sagen, „Was soll das?“ Und anfangen, das Geld nicht mehr zu bezahlen.
Also zum Beispiel in der Allgemeinenmedizin ist man immer abhängig davon, dass das Geld bezahlt wird vom Chef. Ja, es ist alles eine Frage der Ansicht. Ich finde, das sind schon ein paar positive Beispiele.
Pia: Hast du noch irgendwas, wo du sagst, haben wir jetzt vielleicht noch nicht so drüber gesprochen, aber das hast du dir angeguckt und davon können wir lernen. So läuft es irgendwie richtig gut. Hast du da irgendwas?
Florentine: Also das schönste Beispiel, was ich zurzeit tatsächlich finde, ist die Allgemeinmedizin in Berlin. Da habe ich einen engen Draht durch eine Freundin, die ist Weiterbildungsassistentin. Und ich bin so ein bisschen mit ihr mitgelaufen, um zu gucken, wie es bei denen abläuft. In der Allgemeinenmedizin für alle, die es nicht wissen, ist es ja so, dass man sich seine Weiterbildung quasi im Bausteinprinzip selber zusammensetzt.
Man ist immer ein Jahr in der Praxis, ein Jahr in der nächsten Praxis, besteht dann aus Allgemeinemedizin, Kinderheilkunde, Orthopädie, Chirurgie. Das heißt, man sieht eigentlich die anderen Weiterbildungsassistent:innen so gut wie nie. Aber die sind so extrem vernetzt, dass sie sich unglaublich gut kennen untereinander. Das hätte ich niemals gedacht. Die sind auch super wertschätzend zueinander, unterstützen sich gegenseitig, helfen sich gegenseitig mit Problemen, mit Sorgen. Wenn irgendein Weiterbilder nicht so ist oder eine Weiterbilderin, die gut ist, dann wird das sofort reflektiert.
Es gibt verschiedene Netzwerke wie die JADE. Das sind bundesweite und Berlin-interne Netzwerke, die treffen sich einmal im Quartal und tauschen sich dann vor Ort aus. Ich habe selten so etwas erlebt, das so wertschätzend und so auf Weiterbildung getrimmt war.
Es gibt an der Charité das Kompetenzzentrum Allgemeinmedizin, die bieten sowohl einen ganzen Plan an für Seminare in Praxis und Theorien und zusätzlich ein Mentoring-Programm. Das so wertschätzend. Da dachte ich mir, es kann doch nicht sein, dass es alle anderen nicht hinbekommen. Man merkt, auch die Leute, die in der Allgemeinmedizin sind, sind wenige, die von Anfang an das immer wollten. Aber es sind extrem viele, die „gestrandet sind“ in Anführungsstrichen und nach etwas gesucht haben, das so ist wie das.
Pia: Deswegen müssen es vielleicht die Felder, die sonst eher unterbesetzt sind, genauso machen. Irgendwann dreht sich das System vielleicht auch mehr dahin. Gerade in der Chirurgie würde ich ja immer denken, auch die sollten so langsam gucken, wie sie ihren Nachwuchs hochgezogen kriegen, weil sonst kriegen die auch bald Probleme. Kannst du noch etwas dazu sagen, wie du denken würdest, dass wir ausländische Ärzte und Ärztinnen bei uns das System kriegen bzw. auch integriert kriegen oder was das bedeutet für die Medizin, wie wir uns da ausrichten müssten?
Wie kann das deutsche Gesundheitswesen attraktiv für Fachkräfte bleiben?
Florentine: Ich bin der Meinung, dass ausländische Ärzt:innen ein unabdingbarer Bestandteil sind unseres Gesundheitssystems. Es geht nicht anders. Wichtig ist einfach nur, dass man die vernünftig integriert. Fangen wir an mit Soft Skills, sei es offen zu sein und geht weiter mit Sprachprüfungen, die es teilweise auch ermöglichen, schnell einzusteigen. Ich weiß von einer, die studiert in der Türkei, die spricht aber super Deutsch. Man würde jetzt nicht denken, dass sie irgendwo anders herkommt. Sie hat drei Jahre auf die Anerkennung ihrer Approbation gewartet und musste noch eine Prüfung machen. Das Schlimme daran ist, dass diese drei Jahre, die sie ja quasi gearbeitet haben, nicht anerkannt werden als Weiterbildungszeit. Sie hat quasi drei Jahre als wissenschaftliche Mitarbeiterin gearbeitet, hat natürlich auch weniger Geld bekommen. Das ist eine Ungleichbehandlung für Kolleginnen und Kollegen, die wir wirklich brauchen, ohne die wir nicht zurechtkommen werden, die auch bei denen Frust schürt. Ganz ehrlich, die werden sich das auch dreimal überlegen, ob sie das dann so machen oder ob sie dann in diesem System tatsächlich bleiben wollen. Oder ob sie sich ein anderes Land suchen und dann stehen wir wieder da.
Pia: Das kann ich eins zu eins von einer Hebamme bei uns aus dem Team erzählen, die auch, glaube ich, wirklich für eineinhalb Jahre gearbeitet hat als Hilfskraft und fertig ausgebildete Hebamme mit mehrjähriger Berufserfahrung war. Und ich auch dachte, wir brauchen Hebammen. Bitte, bitte, lasst einfach diese Anerkennung langsam durchgehen. Also es war echt Wahnsinn. Ja, ich habe das Gefühl, wir haben wirklich einige Dinge jetzt angesprochen, die noch verändert gehören oder die verändert werden müssen auf jeden Fall, aber auch die man verändern könnte und wo gewisse Ansätze sind. Und vielleicht konnten wir ein paar Leute, die sich den Job überlegen oder die Berührungspunkte damit haben, doch auch ein paar positive Dinge an die Hand geben, als auch vielleicht Leute, die schon im Gesundheitswesen arbeiten, Möglichkeiten aufzeigen, wo man sich engagieren könnte, um nicht irgendwie nur frustriert da weiter mitzuschwimmen.
Und ich fand es ganz schön, was du gesagt hast, so ein bisschen auf sein Herz zu hören und dass es eben nicht den einen Weg gibt, sondern dass man wirklich für sich da den persönlichen Weg finden muss. Hast du noch irgendwas hinzuzufügen? Irgendwas, was dir noch auf der Seele liegt, wo du sagst, das gehört irgendwie noch dazu?
Florentine: Also für alle, die noch mit einem Medizinstudium stecken und jetzt sich so denken, ach Mist, habe ich jetzt wirklich die richtige Wahl getroffen. Ja, habt ihr.
Und das Schöne ist an Medizin, man hat so viele Möglichkeiten, beruflich einzusteigen. Einfach mal die Augen und Ohren offen halten, was es noch so gibt und was einen interessiert und jeder findet seine Nische.
(Outromusik läuft ein und wird langsam lauter)
Pia: Ja, sehr gut, kann ich auch so wiedergeben. Vielen Dank dir fürs Gespräch. Ich freue mich sehr, dass wir heute hier zusammengefunden haben und bin gespannt, wo deine Reise weiter hingeht.
Florentine: Danke für deine Zeit, Pia. Hat Spaß gemacht, bis dann.
Pia: Bis dann, ciao. Das war Heilewelt, der Podcast über positive Zukunftsvisionen in der Medizin. Vielen Dank fürs Zuhören. Wenn wir euch ein bisschen inspirieren konnten, freuen wir uns über eure finanzielle Unterstützung auf unserer Website oder eine Bewertung auf euren Podcastplattformen. Abonniert auch gerne unsere Newsletter oder folgt uns auf Instagram, wenn ihr keine neue Folge mehr verpassen wollt.
In diesem Sinne, bleibt gesund, neugierig und optimistisch. Bis ganz bald.